Nähkurs

Heute will ich euch mal erzählen, wie es hier so meist in einem Nähkurs zugeht.

Also, in den ersten vier Stunden spielen wir ein bisschen Schule. Da die meisten Teilnehmer sich noch nicht kennen, versuche ich die Stimmung etwas zu lockern. Wir reden über alles, was man so zum Nähen braucht, wirklich alles. Außerdem gibts ne Menge Dinge, die Unsinn sind, auch über die rede ich. Wirklich lustig wird es dann, wenn die Mädels sich richtig ausmessen sollen. Die deutschen Gardemaße von BURDA hat bisher noch keine gehabt. Schließlich will ja auch keine von uns eine "Durchschnittsfrau" sein oder? Na und wenn wir dann die einzelnen Maße mit denen in der BURDATabelle vergleichen, sehe ich meistens ne Menge Fragezeichen in den Gesichtern. Wie kann das sein, dass ich oben 36 und unten 44 habe? Wieso kann ich auch nicht beantworten. Aber wie mans macht, dass hinterher alles passt, das wird hier gelernt.

Am zweiten Tag wird dann der langweiligste und Zeitraubendste Part angegangen. Schnitt rausmachen, anpassen und auf den Stoff übertragen. Irgendwie sieht man nicht wirklich einen Fortschritt bei dieser Arbeit. Aber meist sind die Mädels alle gut drauf und es wird nebenbei gekichert und gegackert. Stoffe werden begutachtet, Meinungen ausgetauscht und die Kreativität in Schwung gebracht. Wer fix ist, kann an dem Tag schon anfangen zu nähen.

Am dritten Tag sieht man die Projekte endlich wachsen. Röcke, Kleider und Blusen nehmen endlich Gestalt an und man hört viel "Ahh`s " und "Ohh`s". An der Stelle kanns dann auch schon mal einen Sekt geben. So manch ein Kandidat, der sich vor Reißverschlüssen geängstigt hat, ist plötzlich erstaunt, wie einfach das doch gehen kann.

Tja und schon kommt der vierte und letzte Tag und bei vielen auch schon das Bedauern, dass die Zeit so schnell um war. Fleißig werden die letzten Säume um genäht oder der Blindstich geübt. Und wie es fertig aussehen kann, das seht ihr hier unten auf dem Bild.

Ach ja, es gab übrigens schon einige, die zusammen einen Kurs angehängt haben, zum einen, weil es Spaß gemacht hat und zum anderen, weil es eine gute Truppe war.